Kommune, Kita und Unternehmen schaffen ein Kinder-Handwerker-Forum mit einem Beschäftigungs- und Bau-Spielareal und dem Ziel Kinder für das Thema Holz zu begeistern. Die Kinder sollen Wissen über Holz erlangen, erste praktische Schritte erlernen und Nützliches zur Holznachhaltigkeit erfahren. Unsere Kinder von heute sind die Fachkräfte, Ingenieure und Forscher von morgen. Die Gemeinde Kodersdorf arbeitet mit kompetenten Partnern der ortsansässigen Holzwirtschaft und der KoIS zusammen, die gemeinsam den Fokus auf den einheimischen, nachwachsenden, wertvollen Rohstoff „Holz“ konzentrieren. Holz für den Bau, Holz für modulare Häuser, Holz in der Weiterverwendung als Holzfaser und Holz als guter Energiespeicher (Ligninnutzung) sind Themen für die Zukunft. Mit den Partnern wollen wir frühzeitig unsere Kinder für solche Berufe in unserer Region sensibilisieren. Schule, Ausbildung, Beruf vor Ort und damit starke Wirtschaft in der Kommune und Leben auf dem Lande.
Wie schaffen wir es, dem Arbeitskräftemangel in unserer Region entgegen zu wirken? Eine Frage, die sich unsere Wirtschaft zunehmend stellen muss. In der Kooperation von geeigneten Partnern unserer Gemeinde, ein fachkompetenter Partner aus der Holzwirtschaft mit HS Timber Productions GmbH Kodersdorf, der Kodersdorfer Inklusions- und Service gGmbH (eine Gesellschaft, die unter anderem Menschen mit Behinderung beschäftigt) und uns als Gemeinde Kodersdorf wollen wir im aktiven Zusammenwirken mit den Erzieherinnen unserer Kindertagesstätte sowie den Eltern Kinder begeistern, sich mit unserem einheimischen, nachwachsenden wichtigen Rohstoff Holz zu beschäftigen. Holz wird in der Zukunft an Kompetenz zunehmen. Ob im Handwerk als Baustoff, in der Industrie bei der Verwertung von Holzfasern, zur Energienutzung als Ligninspeicher oder für die Forschung im Recyclingbereich – der ressourcensparende Umgang mit Holz wird wichtiger denn je. Wenn es uns gelingt, Kinder für interessante Berufe mit heimischen Firmenstandorten zu sensibilisieren, deren praktische Ausbildungszeiten in unserer Region zu bündeln und damit ihre Bindung zu ihrem Elternhaus in unseren Heimatorten zu erhalten, wird die Fluktuation in Ballungsgebiete schwinden und unser ländlicher Raum in seiner Substanz gestärkt und erhalten.
Mit der Idee unseres gemeinsamen Projektes wollen wir Kinder im Vorschulalter dazu bringen, aktiv ihre Beschäftigungs- und Spiellandschaft, in Zusammenarbeit und der fachlichen Anleitung des Holzbauunternehmens, der Eltern und der Erzieherinnen ihrer Kindertagesstätte, zu entwickeln. In ständiger Begleitung und unter fachlicher Aufsicht werden die Kinder an die Baumaßnahme herangeführt, können diese entwickeln, mitgestalten und auch praktisch verwirklichen. Die Anleitung kommt dabei von einem klassischen Holzbauunternehmen der Gemeinde das über das notwendige Know-how verfügt. Die Kinder stehen im Mittelpunkt und sollen ihre Gedanken sowie Kreativität im Projekt umsetzen. Bei der Gestaltung und dem Bau im Freien sollen das Engagement, der Mut, die Eigeninitiative und das lösungsorientierte Denken der Kinder gefördert werden. Erste Fähigkeiten im handwerklichen Umgang, achtsame und sparsame Verwendung von Ressourcen, vor allem die Verarbeitung des einheimischen Rohstoffes Holz, werden dabei vermittelt. In diesem „Kinder – Handwerker – Forum“ (Beschäftiguns- / Bau-Spielplatz-Landschaft) werden Elemente entstehen, bei denen die Kinder während ihrer Beschäftigung Wissen vermittelt bekommen und den ersten kindgerechten praktischen Umgang im Handwerk erlernen. Mittels einer zu errichtenden Kinder-Werkstatt mit den entsprechenden verschiedenen Werkzeugen können in der Folge Bastelprodukte (Augenmerk Nachhaltigkeit) aus Holz, entstehen. Alte Holz-Bausubstanz wird dabei umgestaltet und im Recycelprozess einer erneuten Verarbeitung zugeführt.
Ein weiterer Gedanke dieses Projektes ist die theoretische Wissensvermittlung an Kinder im Vorschulalter über den einheimischen Rohstoff Holz, dessen vielfältige Verwendung (Holzbau-Fertigteilhaus, Holzfaserweiterverarbeitung, Energiespeichernutzung, modulare Holzbauweise sowie Forschung) im sparsamen und effektiven Umgang. Die gelebte Kooperation zwischen dem Holzbauunternehmen HS Timber Productions vor Ort mit der Kindertagesstätte „Brüderchen & Schwesterchen“ wird die Kinder in der Umsetzung des Projektes und darüber hinaus begleiten. Neben der notwendigen fachmännischen praktischen Begleitung des Projektes in der Bauphase in der Kindertagesstätte werden die Kinder bei Besichtigungen im Unternehmen altersgerechte Wissensvermittlung von betrieblichen Vorgängen erhalten. Die Kinder werden Einblicke erhalten, wie bei der Verwendung von Holz ein ressourcenschonender Umgang für die Umwelt und Natur von großer Bedeutung ist, damit auch in der Zukunft der nachwachsende, einheimische Rohstoff für spätere Generationen nutzbar bleibt. Den Kindern wird nachhaltiges Wirtschaften nahe gebracht nach dem Prinzip, es darf nicht mehr Holz gefällt werden, als jeweils nachwachsen kann. Wie kann „altes“ Holz im Recyclingprozess wieder effektiv nutzbar gemacht werden und somit umweltbewusst sowie –schonend zu handeln? Ziel im Prozess ist es, Kinder für einen Holzberuf in Natur, im Handwerk oder für die Forschung zu begeistern.
Von Beginn des Projektes an, mit dem Start der ersten Absprachen, Planungen, Vorortbesichtigung, Abstecken der Baufläche, Errichtung der Beschäftigungs- und Spiellandschaft, Unternehmensbesuche, Firmenbesichtigungen, Betreiben der Beschäftigungs- und Spiellandschaft, werden regelmäßig und gewissenhaft Dokumentationen in Bild, Text und Video angefertigt. Es ist vorgesehen den Spielplatz in digitaler Form mittels Website und einer Kinder-Handwerker-App zu begleiten. Mit dem erlangten Wissen soll ebenfalls ein Kinder-Lehrbuch zum Thema Holz und seiner Verwendung entstehen. Regelmäßig wird es zwischen den Partnern Begegnungen geben, um den aktuellen Stand zur Entwicklung im Projekt auszutauschen. Es wird mindestens zwei öffentliche Veranstaltungen mit allen interessierten Vertretern (Gemeinderäte, Eltern, Großeltern, Einwohner) aus der Gemeinde geben, bei denen über die Umsetzungsphase des Projektes, deren Fortgang und Verlauf berichtet wird.
In dem Projekt sind Planspiele vorgesehen, wie zum Beispiel die Kompromissfindung, dass durch die Errichtung der Beschäftigungs- und Spiellandschaft Grünfläche weichen muss, die an geeigneter Stelle durch Anpflanzungen wieder kompensiert werden. Oder auch wie es Kindern gelingen muss, verschiedene Ideen und Vorschläge zu einer tragfähigen Variante im demokratischen Mehrheitsprinzip umzusetzen.
Nach Beendigung des Bauprojektes wird es eine Eröffnungsveranstaltung geben, zu der alle Ortsbewohner eingeladen sind. Der Umsetzungsprozess von Planung bis Inbetriebnahme der Beschäftigungs- und Spiellandschaft wird voraussichtlich ein Jahr dauern. Nach der Inbetriebnahme der Landschaft soll diese neben der Nutzung durch die Kinder der Kita auch Schülerinnen und Schülern zur pädagogischen Begleitung im Grundschulbereich angeboten werden.